Ebenso wie Wolfgang das letzte Woche geschrieben hat, möchte ich mich, bevor ich zu den Hofnachrichten komme, kurz vorstellen. Ich heiße Nina und arbeite nun schon seit ca. vier Jahren am Betrieb. Zusammen mit Dani, bin ich verantwortlich für die Anzucht der Gemüsejungpflanzen sowie dem Jungpflanzenverkauf im Frühjahr. Mein Arbeitsbereich ist also im Winter bis ins späte Frühjahr hauptsächlich in den Folientunneln, wo wir aussäen, pikieren, umtopfen und alle Pflanzen vermehren, die wir in die Finger kriegen. Später dann im Sommer und Herbst, wenn die Arbeit in den Folientunneln weniger wird, helfe ich bei der Ernte, Feldpflege und gelegentlich bei den Saatgutvermehrungen mit.

Ich bin sehr froh darüber in einer solidarischen Landwirtschaft mitarbeiten zu können und genieße die Sortenvielfalt, die uns durch diese Art der Vermarktung ermöglicht wird. Schön finde ich auch, dass uns am Betrieb immer so viele unterschiedliche Leute besuchen. Viele Gäste können sich hier ein Bild machen, dass es tatsächlich möglich ist auf eine Art und Weise Landwirtschaft zu betreiben wie man es sich eigentlich vorstellt, dass es sein sollte.

Ich beginne den wöchentlichen Feldrundgang bei mir im Folientunnel (Büro).

Derzeit stehen die großen „Wintersätze“ an, das heißt wir bereiten in der Jungpflanzenanzucht das Wintergemüse vor. Alles Lagergemüse wächst über den Sommer und die meisten Sachen werden jetzt ausgesät. Im späten Herbst wenn die Temperaturen dann anfangen unter null Grad zu gehen, wird alles frostempfindliche Gemüse geerntet und eingelagert. Ein großer Teil der Winterversorgung muss sozusagen in den nächsten Wochen gemacht werden.

Auf dem ersten Foto sieht man gekeimte Jungpflanzen von Endiviensalat, Steckrüben und Fenchel. Es sind tausende Pflanzen und es wird eine Weile in Anspruch nehmen bis sie alle vereinzelt (pikiert) sind. Links hinten sieht man eine Saatschale wo die Pflanzen mehr schlecht als recht keimen. Es handelt sich dabei um eine neue Karfiol-Sorte mit offensichtlich schlechter Keimfähigkeit.

Auf dem nächsten Foto sieht man dann die vereinzelten Jungpflanzen. In diesen 77´ger Topfplatten können sie geschützt zu einer guten Größe heranwachsen um dann sicher aufs Feld gesetzt werden zu können.

Hier sieht man Katharina und Marion. Sie machen derzeit bei uns ein Praktikum und ich freue mich sehr darüber, dass ich Hilfe beim Pikieren habe. Zwei volle Tage sind wir nun schon mit dem Wintergemüse beschäftigt. Es ist sehr heiß und wir sind aber auch irgendwie froh darüber einen Arbeitsplatz im Schatten gefunden zu haben von dem wir erst wieder wegkönnen wenn alles erledigt ist. Pikieren hat bei solchen Temperaturen Priorität, da bereits nach wenigen Tagen die Keimlinge zu groß werden.

Da wir mit einer Vielzahl an Sorten arbeiten ist diese handarbeitsintensive Aufzucht von Pflanzen die praktischste Methode.

Auf dem nächsten Foto sieht man Wolfgang der anscheinend von der großen Hitze gar nicht so viel bemerkt. Er ist gerade dabei die Tomaten aufzubinden und auszugeizen. Das ist eine wichtige Arbeit um die Tomatenpflanzen gesund zu halten und eine gute Ernte zu erzielen. Im Vordergrund blüht ein blauer Agapanthus (Schmucklilie).

Hier sieht man Lucian und Peter beim Pflanzensetzen. Es ist jetzt wichtig, dass die vorgezogenen Pflanzen dann auch bald in die Erde kommen.

Was ist weiter noch passiert?

Freitagabend gab es ein kleines Grillfest mit anschließendem Lagerfeuer. Und am Samstagmorgen gleich darauf einen Hofaktionstag, der immer am ersten Samstag des Monats stattfindet und wo es den ErnteteilerInnen die unter der Woche arbeiten müssen möglich sein soll, sich einmal vom Herkunftsort des Gemüses selbst ein Bild zu machen und auch ein Stück weit mitzuhelfen. An diesem Samstag wurde viel Knoblauch geerntet.

Etwas hoch Interessantes scheint sich da beim Hofaktionstag zwischen den Weinstöcken zu verstecken.

Soweit so gut. Ich hoffe ich konnte einen kleinen Einblick in unser Hofleben von letzter Woche geben.

Liebe Grüße. Nina, im Namen des Ochsenherz Teams.