FAQ

Mitgliedschaft

Wie lange dauert eine Mitgliedschaft?

Du wirst Mitglied für ein Jahr. Bei freier Entnahme ist die Gemüseabholung ganzjährig, bei den Kisteln von Anfang Juni bis Ende Dezember. Die Mitgliedschaft beginnt formell mit der Annahme deines Beitritts durch den GeLa-Rat und endet automatisch am Tag vor der Jahresversammlung.

Wenn du im Jahr darauf wieder dabei sein willst, kannst du im November deine Mitgliedschaft verlängern. Keine Angst wir schreiben dir dann ein Erinnerungs-Email, ob du weiter dabei sein möchtest.

Kann ich während des Jahres aus meiner Mitgliedschaft austreten?

Ein vorzeitiges Austreten ist nicht vorgesehen. Wir kalkulieren mit den Beiträgen aller Mitglieder und brauchen daher deinen Beitrag. Wenn du deine Mitgliedschaft unter dem Jahr aus triftigen Gründen beenden möchtest, schreib uns, denn manches Mal gibt es Personen auf der Warteliste, die dann nachrücken können. Sollte sich hier niemand finden, bitten wir dich selbst eine Ersatzperson für deine Mitgliedschaft zu suchen und uns zu nennen.

Kann ich unter dem Jahr pausieren?

Auch das Gemüse macht übers Jahr keine Pause sondern ist zu ernten, sobald es reif ist. Ähnlich wie bei einer Selbstversorgung aus dem Hausgarten ist ein Aspekt von GeLa, diese Verbindlichkeit und die Verbindung zu den natürlichen Wachstumsrhythmen bewusst mitzutragen.

Solltest du also während bestimmter Zeiten nicht in der Lage zu sein, dein Gemüse abzuholen, so gib doch deinen Ernteanteil für diesen Zeitraum an ein Familienmitglied oder jemanden aus deinem Freundeskreis weiter!

Kosten

Wie hoch ist der Mitgliedsbeitrag? Was bedeutet Richtwert?

Wie bei vielen anderen Solawis im deutschsprachigem Raum gibt es bei GeLa Ochsenherz keinen fixen Mitgliedsbeitrag. Wir verwenden eine ’solidarische Selbsteinschätzung‘, dh jedes Mitglied kann und soll nach seinen eigenen finanziellen Möglichkeiten den monatlichen/jährlichen Beitrag frei wählen – mit Rücksichtnahme auf den Betrieb, den Wert des Gemüses sowie die anderen Mitglieder. Wer sich mehr leisten kann darf auch mehr beitragen, wer weniger hat soll trotzdem die Möglichkeit haben, sich gut, gesund und regional zu ernähren.

Der Richtwert ist dabei eine Orientierungshilfe und der Betrag, den wir als Gemeinschaft zusammen im Durchschnitt erreichen müssen, damit das Budget gedeckt ist. Wir planen dazu das Jahresbudget (Gehälter, Betriebskosten, Investitionen,…) und teilen es durch die Anzahl der Ernteanteile, die wir das Jahr über versorgen können.

Sollten die Mitglieder in Summe zu geringe Beiträge aufbringen, gibt es eine oder mehrere sogenannte Bieterrunden (siehe unten).

Was ist eine Bieterrunde?

Solawis mit frei wählbarem Mitgliedsbeitrag machen meist kurz vor oder während ihrer Jahresversammlung eine oder mehrere sogenannte Bieterrunden.

Eine Bieterrunde ist immer dann notwendig, wenn die Summe der von den Mitgliedern zugesagten Beiträge noch nicht die fürs Budget nötige Höhe erreicht hat. Dabei kommunizieren wir den fehlenden Betrag (in Summe bzw. runtergerechnet pro Mitglied) und alle haben noch einmal die Möglichkeit, ihren Beitrag zu erhöhen oder einmalig etwas ’nachzubieten‘. Vor allem jene, die es finanziell leichter haben sind hier gefragt.

So tasten wir uns an das geplante Budget heran, indem alle geben, was in ihrem finanziellen Rahmen ist – und es dennoch nicht zu einer Unterfinanzierung des Betriebs und der dort arbeitenden Menschen kommt.

Werden die Angestellten am Hof fair bezahlt?

Die Gehälter bei GeLa Ochsenherz liegen über dem kollektivvertraglichen Entgelt, das für Landarbeiter*innen vorgesehen ist. 2024 betrug das Einstiegsgehalt € 12,27/h brutto, das entspricht bei 40h einem Brutto-Monatsgehalt von € 2.125,-. Die höchstverdienende Person erhält einen Stundenlohn von € 16,27 brutto (€ 2.818,- monatlich), das Medianeinkommen am Hof liegt bei € 14,27/h (€ 2.471,-).

Dabei kommt ein eigens entwickeltes Lohnmodell zur Anwendung, um fachliche Qualifikationen, Berufserfahrung und Betriebszugehörigkeit genauso abzubilden wie Sozialfaktoren (gesundheitliche Einschränkungen, Betreuungspflichten etc.), und um Ungleichbehandlung der Angestellten zu vermeiden. Jährliche Gehaltserhöhungen erfolgen nicht relativ sondern absolut, basierend auf der höchstverdienenden Person, damit die Gehaltsschere nicht auseinandergeht.

Zum Vergleich: Das Brutto-Medianeinkommen in Österreich lag 2023 (letzte verfügbare Daten) bei € 2.768,- monatlich, dh 50% der Bevölkerung verdienen mehr, und 50% weniger als diesen Betrag. Das Medianeinkommen bei Ochsenherz betrug 2023 € 2.165,-, also € 603,- weniger als der Bevölkerungs-Schnitt.

Ob die Bezahlung fair ist, ist eine persönliche Einschätzung. Die obigen Daten können (im Vergleich zum eigenen Haushalts-Einkommen) als Hilfsmittel bei der Selbsteinschätzung des Mitgliedsbeitrags dienen, und um langfristig das Gehalt der Mitarbeitenden an das Gehalt der Durchschnittsbevölkerung anzunähern.

Kisterl

Wann startet und endet die Kisterl-Saison?

Unsere Kisterlsaison dauert 7 Monate von Anfang Juni bis Ende Dezember (vor Weihnachten). Es sind insgesamt 29 wöchentliche Kisten. Im Mai werden die genauen Infos per Email rechtzeitig an alle Kisterlbezieher*innen mitgeteilt. Falls Du dieses Email nicht bekommen hast oder eine Frage offen geblieben ist, melde Dich bei gela@ochsenherz.at.

Kann ich bestimmte Gemüsesorten von meiner Kiste abbestellen?

Die fertig gepackten Gemüsekisten können leider aus Aufwandsgründen nicht individuell angepasst werden. Bei der Mitgliedschaft in der „freien Entnahme“ kann jedoch aus der bereitgestellten Vielfalt das entnommen werden, was den eigenen Bedürfnissen entspricht.

Gemüse & Jungpflanzen

Ist das Gemüse von GeLa Ochsenherz biologisch angebaut?

Wir sind ein biologisch zertifizierter Betrieb, das heißt, dass wir uns an die geltenden gesetzlichen Bestimmungen für biologischen Landbau halten müssen und dies durch regelmäßige, staatlich beauftragte Kontrollen und entsprechende Dokumentation überprüft wird. In der Praxis geht unser Anbau weit über die gesetzlichen Mindestbestimmungen hinaus, so verzichten wir weitestgehend auf (im biologischen Landbau erlaubte) Pflanzenschutzmittel und bauen über vielfältige Maßnahmen (Fruchtfolge, Gründüngung, Biodiversitätsförderung,..) einen guten, nährstoffreichen und widerstandsfähigen Boden auf.

Was passiert mit dem nicht abgeholten Gemüse bei der freien Entnahme?

Meist geht sich das Gemüse gut aus, aber hin und wieder bleibt auch mal was übrig. Übermengen, die sich nicht halten wie Salat, Mangold, etc. geben wir dann am Abend an Foodsharing weiter. Der Rest kommt wieder zurück zum Hof und wird dort üblicherweise im Laufe der Woche von den Mitarbeiter*innen verbraucht oder an Mithelfer*innen abgegeben.

Wo kann ich GeLa Bio-Jungpflanzen kaufen und muss ich dazu Mitglied sein?

Die Jungpflanzen-Verkaufssaison ab Hof beginnt etwa Ende April. Es gibt auch Termine, an denen Jungpflanzen zur Freien Entnahme am Naschmarkt mitgenommen werden. Wir verkaufen selbstverständlich auch an alle Nicht-Mitglieder.

Schau bei Jungpflanzen nach für mehr Details und Termine.

Gemeinschaft

Wie kann ich andere GeLa Mitglieder kennenlernen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten andere GeLa-Ernteteiler*innen kennenzulernen. Ein sehr guter Weg ist, an einem der Hofaktionstage teilzunehmen. Dort wird einerseits das Gärtner*innen Team mit gemeinsamer Feldarbeit unterstützt und andererseits viel geplaudert, gelacht und auch gemeinsam Mittag gegessen. Auch beim Standdienst am Naschmarkt kommst du mit vielen anderen Mitgliedern ins Gespräch (meistens über Gemüse).

Was kann ich beim Mitmachen am Feld lernen?

Ein Grundgedanke in der solidarischen Landwirtschaft ist es, dass Mitglieder erfahren wo und wie ihr Gemüse wächst und sich beteiligen können beim Anbau, der Pflege und der Verteilung. Du bekommst beim Mitarbeiten eine Vorstellung von dem Wissen und der Pflege, die hinter dem vielfältigen und außergewöhnlichen Gemüse steckt, Lernst die Menschen kennen, die dein Gemüse anbauen und den Boden in dem es wächst. Ganz nebenbei erfährst du etwas über den Gemüseanbau und kannst Dir ein Bild von den besonderen Anforderungen machen, die zu meistern sind um alle Mitglieder mit einer Vielfalt von über 70 Gemüsesorten zu versorgen.

Ist die Mitarbeit bei GeLa verpflichtend?

Unser Verein lebt durch uns Mitglieder. Bringe Dich ein durch deine helfende Hand, dein Wissen oder Erfahrung – die Möglichkeiten sind so vielfälltig und für jeden ist etwas dabei… jede Hilfe, klein oder groß macht unser „Gemeinsames Landwirtschaften“ zu dem was es ist. Durch deine Teilhabe am Vereinsleben bekommst du einen Einblick in die landwirtschaftliche Arbeit und lernst kennen, wo dein Gemüse herkommt.

Im Menüpunkt Mitmachen findest du Details zu den Möglichkeiten dich bei GeLa einzubringen.

Wie in jedem Verein ist das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder auch bei uns ein wesentlicher Bestandteil, damit der Vereinszweck erfüllt werden kann. Als Richtwert gehen wir von 10 Stunden im Jahr aus (natürlich gerne auch mehr), die sich jedes Mitglied in irgendeiner Form am Vereinsleben beteiligt.

Sollte es dir nicht möglich sein, dich zeitlich am Vereinsleben zu beteiligen, kannst du den Verein auch finanziell über den Mitgliedsbeitrag hinaus unterstützen. Als Orientierungshilfe können hier die Lohnkosten (Gehalt + Lohnnebenkosten) der Angestellten am Hof dienen, das sind für 2025 rund € 20,- pro Arbeitsstunde.

Sowohl die Mithilfe im Verein als auch eine erhöhte finanzielle Beteiligung sind freiwillig – sollte dir beides aus persönlichen Gründen nicht möglich sein, bist du dennoch herzlich willkommen Teil von GeLa Ochsenherz zu sein!

GeLa Ochsenherz wird auch als CSA Betrieb bezeichnet. Was ist eine CSA?

CSA ist der englische Begriff für Solawi und steht für Community Supported Agriculture. Dahinter steht, dass ein landwirtschaftlicher Betrieb seinen Fortbestand nicht dadurch sichert, “marktgerecht” und “wettbewerbsfähig” zu produzieren, sondern indem eine Gemeinschaft von Menschen sich mit dem Betrieb verbindet, dessen Erzeugnisse verbindlich abnimmt und durch Beiträge, die von Produktpreisen entkoppelt sind, die Ausgaben der Betriebsführung abdeckt.

Mehr über das Prinzip von CSA und Solidarischer Landwirtschaft findest du im Menüpunkt Solawi/CSA