die Gemüseliste für die freie Entnahme am NASCHMARKT in der kw30:
GEMÜSE | KRÄUTER | DIVERSES |
früherdäpfel (annabelle) stangensellerie gemüsezwiebel rote rüben (mit grün) mangold karotten brokkoli karfiol paprika amethyst paprika ochsenhorn chili jalapeno zucchini melanzani eiskraut paradeiser wenige fisolen knoblauch |
petersilie koriander basilikum shiso dille sauerampfer schnittknoblauch thymian salbei oregano zitronenbohnenkraut minzen diverse rosmarin |
SALATE mottistone pascha häuptlsalat frisee NUDELN gegen freie spende |
ohne Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit
Liebe Ernteteiler und -Teilerinnen!
Heute ist der 26. Juli, der sogenannte Annatag. An diesem Tag ist in der bäuerlichen Welt der halbe Sommer vorbei. Früher wurde oft an diesem Tag mit der Getreideernte begonnen, das Heu, händisch Wiese für Wiese gemäht, sollte an diesem Tag tradidionell herinnen sein, die einmähdigen Wiesen durften ein wenig ruhen, bevor sie noch beweidet wurden, manche Wiesen wurden nach der Getreideernte nochmals gemäht. Heute ist das alles natürlich ganz anders geworden, aber ein wenig stecken diese uralten Rhythmen noch in der Landschaft.
Auf unserem Feld sind die Sommerkulturen nun schon gut entwickelt, Zucchini, Paprika, Gurken, Paradeiser gibt es mehr und mehr, die Spätsommerkulturen, Melanzani, Melonen, Physalis brauchen noch ein bisschen. Die Winterkulturen, Karotten und Kraut sind gesät bzw. gesetzt und werden nun gepflegt, gejätet, gegen den Erdfloh mit Kulturschutznetzen abgedeckt. Das Unkraut wuchert teilweise hoch, z.B. in den Lagerkartoffeln für den Winter, aber die Kartoffelpflanzen sind auch hoch und kräftig, es gibt vielleicht wieder viele Kartoffeln heuer, dank Bernhards intensivem Einsatz.
Heute in der Früh, beim Kieselpräparatspritzen mit Daniel konnte ich eine interessante Beobachtung machen, während ich mich vorsichtig die Füsse in den Dammfurchen tastend durch den fast brusthohen Unkraut-Kartoffeldschungel bewegt habe. Wo die Flughirse besonders kräftige Buschen hatte, gab es weniger Kartoffelkäfer, und stärkeres Blattgrün. Muss ich noch nachforschen. Das Kieselpräparat hilft ja unseren Pflanzen, ihre Aufrichtekraft zu entwickeln, ihre volle Form zu entfalten, es unterstützt die Blütenbildung, die Farbentwicklung, die Reife und gegebenenfalls die Lagerfähigkeit der Früchte. Es bringt Licht in alle Prozesse. Vor Sonnenaufgang wird es eine Stunde lang gerührt, potenziert und dann mit Rückenspritzen direkt auf die Pflanzen aufgebracht. Ja diese Woche gab es auch einiges anderes zu tun im Bereich biodynamische Präparate.
Die Präparatearbeitsgruppe traf sich im Weinviertel zur Aufbereitung der Hüllen Gekröse und Dünndarm für unsere Kompostpräparate, immer wieder ein gelingender Tag, wo sich die biodynamischen Bäuerinnen und Bauern der Region treffen, jeder mit seinen Alltagssorgen und Problemen, die man als Bauer so hat, und gemeinsam, mit Freude an etwas arbeiten, was fast jenseits von Raum und Zeit und Menschen zu sein scheint, und doch das Wichtigste ist, nämlich unsere Bodenfruchtbarkeit zu erhalten, oder vielleicht sogar zu entwickeln, die Grundlage für unsere Ernährung, für unser Menschsein. In diesem ganzen Wahnsinn, der uns umgibt, immer ein Punkt, wo alles still zu stehen scheint, und doch von ganz weit aus der Vergangenheit her kommt, und ganz weit in die Zukunft hinein geht. Eine Kuh von 13 Jahren, die 10 Kälbern das Leben geschenkt hat, hat uns heuer ihr Leben gegeben, damit die Hüllen für die Präparate Löwenzahn, das Gekröse und Kamille, der Dünndarm die Komposthaufen der Region beleben. Es ist ein Kommen und Gehen, ein Werden und Sterben, heute ist eben der 26. Juli. Mit diesem kleinen Einblick in „unsere“ Welt möchte ich mich auch schon wieder verabschieden und mich bedanken bei allen, die diese Landwirtschaft unterstützen, einen kleinen Beitrag leisten zu einer „besseren“ Welt, sich am Gemüse freuen, und den Sommer genießen.
Liebe Grüsse
Stefan
P.S.: Natürlich gibt es auch wieder Neuigkeiten für unsere Katzen Aficionados, Wicki und Domino gedeihen bestens, ihre Mama versorgt sie mit Demeter-Mäusen vom eigenen Hof, sie lernen und spielen die halbe Nacht, Katze am Ochsenherz Gärtnerhof müsste man sein. In Zeiten wie diesen, nichts für ungut, darf man auch oder muss man vielleicht sogar ein wenig das scheinbar Kleine, Nebensächliche würdigen, und sich daran erbauen, Sommer ist eben Sommer.
Bilderserie von Stefan:
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