Liebe Ernteteiler*innen!
Es ist 07:30 und ich sitze in Floridsdorf in einem sehr vollen, sehr lauten Café. Wie leider schon so oft, ist heute Morgen die S-bahn ausgefallen und die nächste lässt auch auf sich warten. Wie die meisten anderen Mitglieder aus dem Team, bin auch ich auf genau diese S-bahn angewiesen. Sie ist meine Verbindung zwischen dem Leben in der Stadt und meiner Arbeit am Land. Diese Verbindung ist für mich auch ein grosser Luxus, da sie mir die Möglichkeit schenkt meine Liebe für die landwirtschaftliche Arbeit und das städtische Treiben miteinander zu vereinen.
Genauso wie die S-bahn Verbindung, ist auch der Austausch zwischen Stadt und Land manchmal schwierig, ist unterbrochen oder das Verständnis füreinander fehlt. Genauso wie die Freiheit und weite am Feld, geniesse ich auch die Freiheiten und Möglichkeiten der Grosstadt. Ich geniesse es, dass mir die Stadt neben der Arbeit am Feld auch noch andere Perspektiven und Möglichkeiten schenkt sich zu verwirklichen, sich auszuprobieren, das Leben zu geniessen. Und das ist und bleibt in der Landwirtschaft ein grosser Luxus.
Wenn ich anderen Menschen in Wien von meiner Arbeit erzähle, stosse ich oft auf viel Unwissenheit und auf Vorstellungen, die nicht unbedingt der Realität entprechen. In mir löst es den Wunsch aus diese Menschen mal einzupacken auf meinem Weg zu Fuss, mit U-bahn, S-bahn und mit Rad, um ihnen zu zeigen wie wunderschön, aber auch wie herausfordernd die landwirtschaftliche Arbeit sein kann.
Und trotz der ausgefallenen S-bahn bin ich wiedermal sehr dankbar. Dankbar, dass ich diese Gegensätze und Möglichkeiten Leben darf, dass ich weiterhin an einem so wunderbaren Ort mitwirken darf und viele Menschen in ihren (meist) städtischen Wohnungen leckeres Gemüse verkochen können.
Bei all der Dankbarkeit, freue ich mich auf das Erntedankfest am Samstag. Eine gute Möglichkeit für alle GrosstädterInnen in die S-bahn zu steigen und ins Marchfeld zu unserem Hof zu fahren. An den Ort an dem nicht nur das Gemüse über sich hinauswachsen darf.
Wir freuen und auf euch und auf Lagerfeuer, gutes Essen, Hofführung, Gemüsemandala, Bauerngolf, Palatschinken, Sonne und eine schöne gemeinsame Zeit…Kommt vorbei!
Bis bald,
Hannah
Genug:
Brokkoli
Catalogna Aurelia (Löwenzahn)
Kohlsprossen, Köpchen (Köpfen)
Cardy
Lauch
Radieschen mit Grün
Spargelsalat
Salat Endivie
Zicchorie: Radicchio
Zicchorie: Zuckerhut
Kürbis
Chili
Erdäpfel, festkochend (Laura)
Erdäpfel, mehligkochend (Sunita)
Kräuter:
Petersilie
Rosmarin
Salbei
Der Sommer ist für das Gemüse nun leider vorbei. Dadurch gibt es nur noch kleine Mengen Fruchtgemüse (Paprika, Melanzani, Gurken).
Dafür gibt es jede Woche mehr und mehr Blattgemüse, Wurzeln und Knollen.
Die herberen Blattgemüsearten, wie Endivie, Grünkohl oder Zuckerhut werden von Woche zu Woche milder werden, da bei tieferen Temperaturen der Zucker langsamer in Stärke umgewandelt wird.
Die süssen Salate sind diese Woche noch recht klein. Dafür gibt es aber zusätzlich Endivien-Salate.
Diese Woche haben wir die Kohlsprossen geköpft, damit die Rösschen einheitlicher, grösser und fester werden können. Diese Köpfe können wie Grünkohl verwendet werden.
Die Melanzani werden jetzt immer bitterer.