Liebe Ernteteiler*innen,
ich schreibe malwieder ein Schwung aus der Jungpflanzenanzucht.
Es bleibt leider wenig Zeit um mal über die Felder zu streifen und die Pflanzen zu sehen, die wir säen und pflegen…wir sind wohl mit unseren Arbeiten momentan sehr im „Tunnelblick“.
Da wir Mitten im Jungpflanzenverkauf sind und alle Ausaaten etc. fürs Feld natürlich auch nebenher gemacht werden sollten, ist sehr viel Koordination gefragt und an viele Sachen gleichzeitig denken. Zum Glück sind wir da jetzt zu dritt und können uns die Arbeiten Woche für Woche gut einteilen.
Bisher stehen wir gut da und die Jungpflanzen sehen schön und kräftig aus. Das liegt auch daran, dass wir bisher von Schädlingen oder anderen Krankheiten weitgehend verschont wurden. Es gibt coole Maßnahmen mit Nützlingen, die den Schädlingsdruck verringern und einen größeren Ausbruch vermeiden.
Zum einen Verwenden wir Nematoden (mikroskopisch kleine Fadenwürmer) gegen Trauermücken, diese dringen in die Trauermückenlarve im Boden ein und vermehren sich bis die Larve abstirbt. Trauermücken sind kleine „Fliegen“, die ihre Eier mit Vorliebe in feuchte Erde legen. Die daraus schlüpfenden Larven ernähren sich vorwiegend von Pflanzenresten, knabbern jedoch auch an Wurzeln, wodurch sie besonders Jungpflanzen schädigen können.
Zum anderen haben wir jetzt mit einer offenen Nützlingszucht von Getreideblattläusen und ihrem Gegenspieler, die Schlupfwespe begonnen. Dabei wird im Vorfeld auf z.B Roggen die Getreideblattlaus als Nahrungs,- und Vermehrungsgrundlage angesiedelt, wodurch sich dann Schlupfwespen dauerhaft etablieren sollen. Einem späteren Blattlausbefall in der Kultur kann dadurch vorbeugend entgegengewirkt werden, denn Schlupfwespen sind Nützlinge, die als Parasiten leben. Sie legen ihre Eier zur Entwicklung in die Blattlaus ab, wodurch diese dann nach dem Schlupf absterben.
Soweit so gut, deshalb genießt alle die frühsommerlichen Tage, die frischen Salate und Kräuter und falls die ein oder andere Person doch auch Lust auf ein wenig gärtnern bekommt, haben wir jede Menge schöne Jungpflanzen Klassiker und auch Raritäten im Verkauf ab Hof oder Freitags beim Naschmarkt.
Wir freuen uns sehr wenn die Pflanzen sich verteilen und die Gärten, Hochbeete, Balkone oder das Fensterbrettle schmücken.
Alles Liebe,
Charlotte
Viel:
frische Kräuter
Salat
Senfkohl
Radieschen
Genug:
Jungknoblauch
Spinat
Schnittsalat
Winterportulak
Jungzwiebel
Ein wenig:
Kräuter:
Sauerampfer
Schnittknoblauch
Melisse
Schnittlauchblüten
Koriander
Dill
Kerbel
Petersilie
Die sogenannte „magere Zeit“ ist jetzt so gut wie überstanden. Die Lagerbestände sind aufgebraucht und das frische Wurzelgemüse ist noch am Wachsen. Dafür ist im Freiland aber bereits viel frisches Blattgemüse.
Yuhuuu! Jetzt ist die Zeit der Kräuter-Vielfalt
Vom Schnittlauch gibt es diese Woche die Blüte. Diese eignet sich besonders gut als essbare Salatdeko.
Der Spargel setzt diese Woche nochmal aus. Wenn es warm genug ist, wird es nächste Woche wieder welchen geben. Dieses Jahr gibt es zum ersten Mal Spargel für die Mitglieder. Im Frühjahr 2021 haben wir eine Art Probereihe Spargel gesetzt, die nun das erste Mal und als Dauerkultur viele weitere Jahre beerntet werden kann. Da es nur eine Reihe Spargel gibt, werden momentan immer nur kleine Probier-Mengen geerntet. Demnach bitte erstmal nur einmal nehmen (wie bei den Erdbeeren), damit dieses Jahr jeder mal etwas vom Spargel abbkommt. Dieses Jahr haben wir richtig viel Spargel gesetzt, sodass wir in ein paar Jahren eine schöne Menge Spargel ernten können.
Das Grün von den Radieschen kann mitgegessen werden und eignet sich gut zum Pesto machen.