Das war das Erntedankfest 2024

Bericht von Christoph Schabetsberger

Für mich war als Kind das Erntedankfest immer etwas sehr Abstraktes, dessen Bedeutung ich nicht wirklich verstanden habe. Als Ministrant in einer katholischen Kirche war es einer dieser Feiertage im Jahr, ich kann mich noch sehr bildlich an die Erntedankkrone erinnern, ein kunstvoll geflechtetes Gebilde aus Getreide mit vielen Früchten dran, die in die Kirche getragen wurde. Aber worum’s genau an diesem Tag eigentlich geht hab ich nie hinterfragt, ich wusste nur dass es irgendwas mit den Bauern zu tun hat…

Später hatte ich nie wieder Berührung zum Erntedank. Doch seit ich Mitglied bei GeLa bin und noch mehr seit ich selbst am Hof arbeite, macht es auf einmal Sinn! Ich finde es sehr schön, sich an diesem einem Tag im Jahr als Gemeinschaft zu versammeln und sich bewusst zu machen, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, jeden Tag gutes Essen auf dem Teller zu haben. Uns sich bei der Natur und den Menschen zu bedanken für die reichen Geschenke das ganze Jahr hindurch.

Ich war letzte Woche bei einer Führung durch die Müllverbrennungsanlage Spittelau, die ja von Friedensreich Hundertwasser gestaltet wurde. Auf einer Wand fiel mir besonders ein Zitat des Künstlers auf, der sich besonders für eine Lebensweise im Einklang mit der Natur und den planetaren Grenzen einsetzte: „Jeder Baum mehr ist eine Chance mehr.“ Beim Erntedankfest am Samstag haben wir uns dann rund um den Papiermaulbeerenbaum versammelt, der im Vorjahr beim Frühlingsfest gesetzt wurde und mittlerweile schon gut angewachsen ist. Zusammen haben wir die reiche Ernte vom Feld rund um den Baum im Gemüse-Mandala aufgelegt und so symbolisch unsere Dankbarkeit ausgedrückt.

Und so wie jeder Baum eine Chance ist, sehe ich auch jedes Projekt, dass sich für eine nachhaltige Zukunft einsetzt, als eine Chance. Auch dafür braucht es ein paar Bedingungen: Einen guten, reichhaltigen Boden, jemanden der sich bisschen darum kümmert und vielleicht bei Bedarf einmal gießt, und natürlich viel Sonnenschein, um gut zu gedeihen. Bei GeLa Ochsenherz gibt es all das – und auch wenn die Sonne mal nicht scheint, weiß ich mit Sicherheit dass sie wiederkommt.

Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an all die Personen, die beigetragen haben zu unserem wunderschönen Fest: das Hofteam, das im Vorfeld aufgeräumt und geputzt hat und vieles vorbereitet hat, die Menschen die den köstlichen Kürbiseintopf zubereitet haben und Aufstrichbrote geschmiert haben, andere die inzwischen beim Hofaktionstag Rote Rüben für’s Lager geerntet haben, all jene die geholfen haben beim Abwaschen und Aufräumen, unsere Bauerngolfer für das großartige Tournier;
Danke für die mitgebrachten Kuchen und Aufstriche und für die leckeren Palatschinken; für die beeindruckende Blumendeko und die reiche Gemüseernte für’s Mandala; für die musikalische Begleitung auf der Mundharmonika, und für all die Menschen die in der großen Runde Danke gesagt haben. Und und und…

Ich freu mich schon auf das nächste Fest!

Und danke an Soren, Poldi, Susanna, Mattis, Tina und Christoph für die Fotos: