Hofnachrichten

Woche 36

Liebe Ernteteiler*innen!

Wie ihr wahrscheinlich mitbekommen habt gab es Anfang dieser Woche ganz in der Nähe, etwa 4km entfernt, einen großen Waldbrand. Zum Glück, vor allem aber Dank der Arbeit der Einsatzkräfte, gab es keine größeren Sach- oder Personenschäden. Auch bei uns ist dementsprechend alles ok. Dass es zu solch starken Waldbränden kommt, liegt vor allem an der anhaltenden Trockenheit, verstärkt durch die Klimakrise.

Trockene Sommer sind in dieser Gegend nicht ungewöhnlich, es gibt aber eine klare Tendenz dazu, dass es extremer wird. Heuer fehlen uns 60mm Niederschlag auf den langjährigen Durchschnitt. Am Hof haben wir mit Trockenheit häufig zu kämpfen. Ganz ohne Bewässerung Bewässerung in Marchfeld Gemüsebau zu betreiben, wäre kaum möglich. Aber ganz ohne natürlichen Niederschlag ist es trotz Bewässerung schwierig, alle Kulturen mit ausreichend Wasser zu versorgen. Dadurch haben wir heuer zum Beispiel einen etwas niedrigeren Kürbisertrag. Auch die Qualität der Melanzani leidet unter der suboptimalen Wasserversorgung. Die Bewässerung an diese erschwerten Bedingungen anzupassen, ist zum einen eine organisatorische Herausforderung, aber auch Investitionen in technische Verbesserungen sind notwendig. Wir werden uns über den Winter intensiv mit diesem Thema beschäftigen, um für die Zukunft gerüstet zu sein.

Trockene Sommer, milde Winter und warme Frühlingstemperaturen sind optimale Bedingungen für Massenauftreten von Kartoffelkäfern. Letztes Jahr hatten wir dadurch einen (Fast-)Totalausfall. In Folge dessen haben wir uns intensiv mit möglichen Lösungen auseinandergesetzt. Als Alternative zu den den Möglichkeiten des händischen Absammelns und des biologischen Pestizid-Einsatzes (Spritzen) haben wir uns für den Einsatz von Kulturschutznetzen entschieden. Diese werden wie bei Kohlgemüse Anfang Mai über die Kartoffelpflanzen gelegt und sollen die Kartoffelkäfer daran hindern, ihre Eier abzulegen. Dies bietet keinen hundertprozentigen Schutz, hat aber die Schäden werden wesentlich vermindert. Außerdem haben wir die Kartoffel-Anbaufläche um ein Drittel vergrößert. Durch diese Maßnahmen konnten wir euch heuer schon sehr früh durchgehend mit Kartoffeln versorgen. Auch die Lagerernte sieht sehr gut aus. Dieses Beispiel zeigt, dass Lösungen erarbeitet und umgesetzt werden können, sich den Folgen der Klimakrise zu stellen.

Ich hoffe, dass wir es als Gesellschaft auch schaffen, (bereits bekannte) Lösungen umzusetzen, um vor allem die Ursachen der Klimakrise zu bekämpfen.

Herzliche Grüße

Thomas

PS: Den Großteil der Kartoffelernte haben wir heuer per Vollernter geerntet (Dienstleistung, Danke an Adamah Biohof 🙂 ). Es gibt aber noch einen kleinen Schlag, der nicht mehr möglich war auf diese Weise zu ernten. Diese werden wir händisch beim Hofaktionstag (14.9.) ernten. Sie werden mit einer Maschine ausgegraben und müssen nur eingesammelt werden. Dieser Hofaktionstag wird auch etwas besonderes, denn am Vorabend (13.9.) gibt es unser alljährliches Kino am Hof. Wir freuen uns auf euch!

Diese Woche gibt ein paar besondere Raritäten: Kucha, Herbst-Salbei und Wasserspinat. Der Kucha (Blatt-Hibiskus) hat einen leicht säuerlichen Geschmack und kann wie Spinat verwendet werden. Der Herbst-Salbei eignet sich besonders für Tee und der Wasserspinat schmeckt besonders lecker, wenn er kurz gedünstet wird.

Diese Woche gibt es nochmal eine schöne Menge Edamame. Mehr Infos zum Anbau und weshalb er dieses Jahr geglückt ist, findet ihr in den Hofnachrichten der KW 35.

Okra: Die Schote zeichnet sich besonders durch ihre besondere Konsistenz und ihren pikant herben Geschmack aus. Eine super Zutat für eine Vielzahl von aussergewöhnlichen Gerichten.

So langsam neigt sich die Zucchinierente dem Ende zu.Einige Schläge wurden bereits eingemulcht.

Vom Paprika gibt es diese Woche etwas weniger, da wir heute etwa 150 kg. zum Einlegen geerntet haben. Die Paprika-Gläser gibt es dann im kommenden Winter und Frühjahr.