Liebe Ernteteiler*innen!
Wieder raus aufs Feld! Nachdem wir monatelang Jungpflanzen ausgesät, pikiert, getopft, etikettiert, gepflegt, positioniert, eingeladen, beschildert, verkauft – oder wieder zurückgebracht haben – ist jetzt nach Verkaufsende wieder Zeit für andere Dinge. Das tut uns Jungpflanzen-Nasen wirklich sehr gut!
Die Jungpflanzen-Saison gestaltet sich manchmal wie eine antike Komödie. Am Anfang im Januar werden die Personen und Orte vorgestellt: Charlotte, Luca und Fabiana, ein Folientunnel in Gänserndorf Süd, ein Sofa in einem Container in Gänserndorf Süd. Spannungssteigerung bis hin zu April: Was keimt gut? Sind die Pflanzen gesund? Wie können die Heiztische nur größer werden, damit alle empfindlichen Pflanzen draufpassen? Die erste große Prüfung mit dem Eröffnungsfest. Wirklich schön trotz Regen. Viel Hilfe und viele Personen auf der Bühne. Ein Wimmelbild. Weitere Spannungssteigerung: Gelingt uns alles? Dann der Höhepunkt im Mai: Die großen Verkaufstermine. Naschmarkt, Samstage am Hof. Wir werden zum letzten Jungpflanzentermin durch sehr schnellen Wetterumschwung zusammen mit unseren Pflanzen gegossen. (Im griechischen Drama die Katharsis, die Reinigung).
Es gibt während dieser Jungpflanzen-Geschichte viele kleine Prüfungen zu bestehen: überraschender Frost, der uns noch spätabends mit Vliesen hantieren lässt; Schnecken, die über Nacht frisch gekeimte Gurken niedermähen; Blattläuse, die auf einmal Vorlieben für sonst Verschmähtes entwickeln. Wir versuchen unser Bestes und halten zusammen, wenn wir auch noch nach Feierabend Schnupfen, Gegenwind, ÖBB Verspätungen trotzen. Es zahlt sich aus: Der Anblick von tausenden verschiedenen Pflanzen schlägt manchmal die Lohnarbeitsentlohnung. Und die vielen kleinen Momente, wenn uns Stammkund*innen loben, Kinder mit Fachwissen prahlen; Ernteteiler*innen und Freund*innen zum Helfen kommen und wenn Personen Chilisorten aus ihrer Kindheit bei uns finden, die es sonst kaum in Österreich zu kaufen gibt. Hier ist Stolz rauszuhören und es stimmt. Ich bin anders als in so manchem Entwicklungsroman nicht nur respektvoll, sondern auch stolz geworden. Auf Luca und Charlotte, auf das gesamte Team. Die Jungpflanzen-Komödie ist jetzt vorbei und kann im Januar wieder neu beginnen. Wir schließen die Vorhänge mit der guten Ahnung, dass die Gärten, Community-Acker und Balkone ausgestattet sind.
Neben der Anzucht also wieder Zeit für Draußen. Es ist Zeit in der Ernte zu helfen: Trockene Erde zerbröselt unter zerlatschten Schuhen, Gemüse übertrumpft sich gegenseitig an Größe, Wuchsform und Farbe. Pappeln im Wind. Wir haben Zeit den Kräuterschrank auszuprobieren und testen, wie lange Bergtee, Oregano, Thymian, Salbei, Lavendel und Majoran im Schrank brauchen. Wir bringen verletzte Schwalbenküken aus dem Lagertunnel in die Vogelrettung (die NÖ Tierschutz-Hotline: 0800/000 134). Die erleichterte Jungpflanzen-Stimmung überlappt sich mit der geschäftigen Sommerstimmung. Wieder raus, ja!
Viele Brisen wünsch ich euch!
Fabiana
Viel:
Genug:
Zucchini
Karotte mit Grün
Erdäpfel mehlig
Schnittblumen
Jungzwiebel
Mangold
Stangensellerie
Rote Rübe
Zwiebel
Knoblauch
Ein wenig:
Kräuter:
Französischer Estragon
Oregano
Majoran
Liebstöckel
Schnittlauch
Verbene
Minze
Yuhuuuu! Am Feld gibt es jetzt wieder eine tolle Vielfalt und ganz vieeel Gemüse: Blattgemüse, viele Kräuter, diverse Salate, Wurzelgemüse…
Der Knoblauch und Zwiebel hat möglicherweise teilweise faule Stellen, die Zehen sind jedoch intakt. Diese sollten schnell verbraucht werden.
Diese Woche gibt es das erste Mal Gurken und Paradeiser. Von beidem erstmal eine Probiermenge. Bald gehts dann so richtig los…
Die Jungzwiebeln sind nicht gewaschen und geputzt, dafür länger haltbar.