Hofnachrichten

Woche 38

Liebe Ernteteiler*innen!

gestern war eigentlich die große Erdäpfelernte fürs Lager geplant. Die ist dann aber ins Wasser gefallen. Die vier freiwilligen Helfer*innen, die trotz Regen gekommen sind, waren dennoch eine große Hilfe: innerhalb weniger Stunden haben wir das Gewächshaus mit den Gurken leer geräumt und somit die letzten indoor-Gurken des Jahres geerntet. Als der Regen vorbei war, wurde noch fleißig gezupft und es tut unglaublich gut zu wissen, dass endlich alle Kohlgewächse von großen Beikräutern befreit sind. Nun schauen die Kohl-Felder richtig schön aus, ein bisschen Schönheit in Form von Brokkoli und China-Choi (eine Ochsenherz Kreuzung aus Chinakohl und Pak Choi) kommt auch zu euch zum Markt.

Das ehemalige Gurken-Haus wird in den nächsten Tagen gleich wieder mit Salaten, Mangold und Fenchel für den Winter bepflanzt. Wir versuchen das möglichst schnell zu machen, denn ein Boden, der brach liegt, gefällt den vielen Mirkoorganismen gar nicht. Ein gesunder Boden ist ein eigenes Ökosystem, das man möglichst wenig stören sollte. Erst vor ein paar Tagen habe ich wieder gelesen, dass in einem Teelöffel gesunder Erde mehr Organismen (Fungi, Bakterien, Anthropoden, Insekten … ) leben, als es je Menschen gab. Unvorstellbar, oder? Auch findet man solch Böden in der Praxis wohl kaum mehr – das viele Pflügen, der Einsatz von Kunstdünger, Pestiziden, Fungiziden, das Brachliegen von Flächen, Monokulturen etc. führen zu einer Verarmung des Bodelebens. Die Idee, der Mensch könne die vielfältigen Aufgaben der unzähligen Organismen ersetzen und selbst für Gesundheit und Nährstoff- und Wasserversorgung der Kulturpflanzen sorgen, ist naiv. Die Natur ist viel zu komplex und sensibel und reagiert schon auf kleine Veränderungen. Ochsenherz versucht laufend sich zu verbessern und noch nachhaltiger zu arbeiten. Eine Neuerung ist beispielsweise, dass Thomas auf jede abgeerntete Fläche innerhalb weniger Tage eine Gründüngung ausbringt, also einer Samenmischung, die gut für den Boden ist. So ist der Boden nicht unbedeckt und ungeschützt und die vielen Mikroorganismen können in Ruhe ihrer Arbeit nachgehen.

Manchmal lässt sich ein gewisses Umgraben aber auch nicht vermeiden: Morgen starten wir vermutlich den nächsten Versuch die Erdäpfel aus der Erde zu kriegen. Diese müssen dann 1-2 Tage an der Luft draußen abtrocknen und werden dann ins Lager gebracht. Wünscht uns alles Gute dafür! Und wenn ihr helfen möchtet – meldet euch gerne bei uns! 🙂

Übrigens: morgen ist Klimastreik in Wien. Klimaschutz ist für unsere Zukunft unentbehrlich, wir freuen uns, wenn viele GeLas den Streik unterstützen und vor/nach ihrer Gemüseabholung dort vorbeischauen und uns vertreten!

Alles Liebe,

Tobi

Ein wenig:

Fenchel

Brokkoli

Tomatillo

Gurke

Puntarelle

Edamame (Sojabohne)

Kräuter:

Lorbeer (wenig)

Koriander

Zitronenbasilikum

Shiso

Petersilie krause

Thymian

Dill

Puntarelle kommt jetzt jede Woche in kleinen Mengen.