Eine Reportage von Julia und Michael
Es ist faszinierend zu sehen wie, als ob mit Zauberei, ein Ort wo rein gar nichts existiert, Tabula rasa, zu einem herrlichen, gut riechenden, lebendigen Marktstand, verblüffend ähnlich aber deutlich schöner als anderen Marktstände, verwandelt wird, und das alles in kürzester Zeit!
Zuerst kommen die Böcke, dann die großen, tragenden Flächen aus Holz, dann die Bänke und, besonders wichtig im Hochsommer: die Schirme, die alles, vor allem die fleißigen Mitarbeiter, vor Sonne und Regen schützen. Und natürlich müssen die etlichen Kisten, allein fünfunddreißig mit Zucchini, ausgeladen und die Ware mit Sorgfalt zur Schau gestellt werden. Wie das alles mit aller größten Effizienz geschieht grenzt an ein Wunder.
Es ist auch faszinierend zu beobachten wie der Umfang und die Qualität des Gemüses auf eine mysteriöse, fast magnetische Art und Weise, sofort und automatisch Menschen von der ganzen Welt, selbst Chinesen aus New York, anzieht.
Manche Gela-Mitglieder tauchen frühzeitig auf, nach dem Motto: „The early bird catches the worm“ (zu Deutsch: Morgenstund hat Gold im Mund“). Manche freuen sich andere zu sehen die sie eine längere Zeit, vielleicht sogar Jahre, nicht gesehen haben. Manche dagegen haben schlicht und einfach wenig Zeit und wollen nur wenige Minuten am Naschmarkt verbringen.
Manche, besonders die neuen Mitglieder, sind unsicher was und wie viel sie nehmen dürfen während andere fragen, wie man bestimmte Arten von Gemüse am besten verwertet. Neue Arten von Gemüse zu entdecken, merken alle, ist immer ein Abenteuer.
Manche kommen mit klaren Vorstellungen im Kopf, andere nehmen sich Zeit und einige improvisieren und folgen ihren Instinkten. In Kürze was bei der Gela am Naschmarkt zu sehen ist, ist Vielfalt: jung und alt, Idealisten und Pragmatiker, Redselige und Schweigende, aber eines verbindet und vereint alle: eine unersättliche Liebe zu herrlichem Gemüse.