Diese Jahr kam der Herbst besonders plötzlich. Innerhalb von wenigen Tagen sind die Temperaturen gefallen und es wurde windig und ungemütlich. So eine Umstellung verlangt unserem Körpern einiges ab. Da freut er sich über etwas Unterstützung!
Heute möchte ich euch daher etwas allgemeiner über Ernährung im Herbst und Winter erzählen, und ausnahmsweise nicht auf ein konkretes Gemüse eingehen.
In einem meiner vorigen Beiträge, habe ich ja bereits über die Thermik der einzelnen Lebensmittel berichtet. Jedes Lebensmittel hat eine thermische Wirkung auf unseren Körper. Jeder kennt das: Ingwer wärmt, Zitrone kühlt. Das sind zwei Beispiele am jeweiligen Ende der Temperaturskala. In der TCM sprechen wir meist von 5 thermischen Wirkungen: heiß, warm, neutral, kühl und kalt. In anderen Orientierungen gibt es bis zu 9 thermische Wirkungen. Mit den 5 Wirkungen in der TCM sind wir für meinen Geschmack schon sehr gut aufgestellt.
Wenn es nun draußen kalt wird, freut sich unser Körper über ein bisschen Wärme von innen. Diese können wir ihm auf unterschiedliche Weise zur Verfügung stellen. Erstens natürlich über die bereits erwähnte thermische Wirkung der einzelnen Lebensmittel. – Wenn jemand von Euch Interesse an einer Aufstellung (fast) aller Lebensmittel inkl. Ihrer thermischen Wirkung hat, dann könnt Ihr mir gerne schreiben. Man findet hierzu auch diverse Informationen im Internet. – Die gesamte Wirkung eines Gerichts sollte eher neutral bis wärmend sein. Die ganz verfrorenen unter uns könnten auch schon die ein oder andere thermisch heiße Mahlzeit einbauen. Was immer zu beachten ist, ist natürlich die individuelle Konstitution. Die Hitzköpfe unter uns dürfen sich natürlich etwas mehr in Richtung kühlend orientieren. Da darf auch öfter mal ein größerer Beilagen Salat auf den Tisch.
Zweitens kann man durch die Zubereitung einen gewissen Einfluss auf die Thermik nehmen. Es empfiehlt sich also zu dieser Jahreszeit möglichst wenig Rohkost zu essen und eher auf gegarte Speisen zuzugreifen. Insbesondere Eintöpfe sind ideal um den Körper bei Regen und Wind zu unterstützen. Viel Wurzelgemüse mit aromatischen Kräutern wie Thymian, Rosmarin und Liebstöckel findet nicht nur unser Magen-Darm Trakt, sondern auch unser Immunsystem ganz toll. Wie wäre es mal wieder mit Ofengemüse?
Das viel gelobte warme Frühstück spielt hier eine maßgebliche Rolle. Wer seinem Körper bereits am Morgen eine „Full-Service“ Behandlung zukommen lässt, wird auf vielen Ebenen dafür belohnt: weniger Nachmittagstief, weniger Heißhunger, bessere Verdauung, bessere Konzentration, einpegeln des Gewichts. Aber Achtung: unser Magen mag es einfach! Die üblichen Müslis haben zwar theoretisch alles drin was man so braucht – plus jeder Menge Zucker – aber unser Körper kann das in der Regel kaum aufnehmen und ist eher überfordert. EIN Getreide, mit EINER Sorte Obst oder Gemüse und EINER Sorte Eiweiß wie z.B. Nüssen sind ideal. Nicht das 6 Korn Müsli mit 5 Sorten Beeren, Schokosplittern, 3 Sorten Nüssen und extra Honig/Zucker damit es auch so richtig süß ist. Den Genickbruch für den Verdauungstrakt verpasst man ihm dann noch mit einem in Milch über Nacht eingeweichten Müsli, das direkt kalt aus dem Kühlschrank gegessen wird. Hier sind Blähungen bzw. ein geschwollener Bauch vorprogrammiert. Es sei denn, Ihr seid mit einem außergewöhnlich starken und potenten Verdauungstrakt gesegnet. Ich persönlich durfte in meiner 11 jährigen Praxis Erfahrung erst 2 Personen kennenlernen, die so glücklich waren. Allen anderen ist das warme Frühstück deutlich besser bekommen.
Für einen möglichst harmonischen Übergang in die kalte Jahreszeit empfehle ich Euch also so oft wie möglich warm zu essen. Gerne 3 mal am Tag. Für alle die berufstätig sind und sich fragen wie das denn machbar sein soll empfehle ich, so oft es geht größere Portionen zu kochen. So hat man immer etwas im Kühlschrank, was man nur aufwärmen muss. Das erleichtert das Leben ungemein.
Ich wünsche Euch einen gemütlichen Herbst! Bleibt gesund.
Herzliche Grüße, Andrea Frevel
Für individuelle Fragen könnt Ihr mich gerne direkt kontaktieren unter: kontakt@andrea-frevel.com